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2000
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2022
Rechtsextremer Terror und zivilgesellschaftliche Tribunale

Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verübte zwischen 2000 und 2007 einen Nagelbombenanschlag in Köln sowie die Morde an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Die Verbrechen wurden erst im Jahr 2011 aufgedeckt. Die Ermittlungsbehörden ignorierten jahrelang mögliche rassistische Motive und verdächtigten stattdessen in vielen Fällen die Angehörige der Opfer. 2018 wurde nur eine Person zu lebenslanger Haft verurteilt, während Mitangeklagte milde Strafen erhielten. Die mediale Berichterstattung war oft von rassistischen Vorurteilen statt Mitgefühl geprägt. Um die politischen und gesellschaftlichen Dimensionen des NSU-Komplexes zu beleuchten, hielten Opferfamilien und Unterstützer*innen eigene Tribunal ab. Das erste zivilgesellschaftliche Tribunal fand 2017 in Köln statt und bot den Betroffenen eine Plattform für ihre Perspektiven und die Forderungen nach Anerkennung und Gerechtigkeit, die ihnen von Behörden und der Gesellschaft verwehrt wurden. Weitere Tribunale folgten in den kommenden Jahren in Mannheim, Chemnitz/Zwickau und Nürnberg.
Der Prozess. Teil zwei Illustration: George Butler
Der Prozess. Teil zwei
Sitzungssaal A 101 des Oberlandesgerichts München. Am 6. Mai 2013 begann der NSU-Prozess, bis zum 17. Dezember 2014 fanden bereits 172 Verhandlungstage statt.
Bundeszentrale für politische Bildung
"Ich kenne meine Feinde" - Die migrantische Community und der NSU
Dokumentation der Bundeszentrale für politische Bildung
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