Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1839
Zweisprachige Bildung
Bilinguale Bildung in den USA hatte ihren Ursprung mit der deutschen Sprache schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts. 1839 verabschiedete Ohio nach einem Jahrzehnt der massiven deutschen Einwanderung ein Gesetz, das deutschsprachigen Unterricht in Schulen gestattete. 1880 war fast eine halbe Millionen Schüler*innen in deutschen zweisprachigen Schulen angemeldet. Zur Jahrhundertwende gab es fast ein Dutzend Bundesstaaten, die zweisprachige Bildung mit mehreren Sprachen erlaubten. Durch das 19. Jahrhundert hindurch wurde zweisprachige Bildung immer wieder diskutiert, unterstützt und umstritten.
Die ersten großen Angriffe gegen zweisprachige deutsch-englische Bildung war Ergebnis der Welle der Anti-Einwanderungs-Stimmung nach dem 1. Weltkrieg [siehe auch:Der Erste Weltkrieg löst in den USA Aggressionen gegen Deutsche aus]. Misstrauen gegenüber deutsch-amerikanischen Loyalitäten führten zu Gesetzen, die ausschließlich englischsprachigen Unterricht erlaubten. Im Zeitraum zwischen den Kriegen gingen Schulen mit Englischtests und Regeln zur fließenden Beherrschung dieser Sprache hart vor, um Unterricht in anderen Muttersprachen zu verringern. Die veränderte Demographie im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert verschob den Fokus der Debatten um bilingualen Unterricht auf spanisch-sprechende Immigrierte. Erst 1968, mitten in der Bürgerrechtsbewegung, unterzeichnete Präsident Lyndon Johnson den bundesstaatlichen Bilingual Education Act [siehe auch: Gesetz über bilinguale Bildung soll Englisch nicht als Erstsprache sprechende Menschen zugute kommen], um muttersprachliche Bildung zu unterstützen und zu finanzieren. Debatten über die Methode und Ideologie bilingualer Bildung gibt es weiterhin.
The first major attack against bilingual German education resulted from the wave of anti-immigrant sentiment following World War I.