Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1848
Staatsangehörigkeit für Mexikaner*innen
Infolge der Niederlage der mexikanischen Armee und des Falls von Mexiko-Stadt im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846-1848), trat Mexiko knapp 1,4 Millionen Quadratkilometer seines Territoriums an die USA ab. Der Vertrag von Guadalupe Hidalgo rahmte die Bedingungen der mexikanischen Abtretung („Mexican Cession“), die Mexiko beinahe die Hälfte des vormaligen Territoriums kostete und drastisch die Grenze zwischen den USA und Mexiko neu zog. [Die Fläche der heutigen US-Staaten Kalifornien, Utah, Nevada, der Großteil Arizonas, die Hälfte von New Mexico, ein Viertel von Colorado, ein Zipfel von Wyoming sowie – das seit 1936 unabhängige – Texas wurden in dieser Zeit US-amerikanisches Gebiet.]
Der Vertrag betraf mehr als 100.000 indigener und spanischer Mexikaner*innen, die das Gebiet bewohnten. Sie hatten ein Jahr Zeit, um sich für die mexikanische oder die US-amerikanische Staatsangehörigkeit zu entscheiden, sonst würden sie automatisch US-Staatsbürger*innen. Es wird geschätzt, dass 80.000 Menschen in dieser Zeit zu US-Bürger*innen wurden. Mexikaner*innen mit europäischer Abstammung wurden als „weiß“ erachtet und erhielten als US-Bürger*innen das Wahlrecht. Indigene Mexikaner*innen hingegen erhielten bis in die 1930er Jahre hinein keine volle US-Staatsbürgerschaft. Dieser älteste Vertrag, der noch heute zwischen den USA und Mexiko in Kraft ist, schrieb große Ungleichheiten zwischen den beiden Ländern fest, die ihre Beziehung und politische Entwicklung bis heute prägen.
Wir haben die Grenze nicht überschritten, die Grenze hat uns überschritten!
Ein Foto von den Märschen und Kundgebungen für die Freiheit von Einwanderer*innen, die am Internationalen Tag der Arbeit, dem 1. Mai 2008, Tausende in New York City auf die Straße brachten.