Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1619
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1808
Transatlantischer Sklavenhandel
Der transatlantische Sklavenhandel war die größte erzwungene Migration der Menschheitsgeschichte. Von 1600 bis Mitte der 1800er Jahre wurden mindestens 12 Millionen Afrikaner*innen in die amerikanischen Kolonien verschleppt. Sie brachten etwa 50 Kultur- und Sprachgruppen mit sich.
Der transatlantische Sklavenhandel ist wegen seiner dreiarmigen Route von Europa nach Afrika in die Amerikas auch als Dreieckshandel bekannt. Der zweite Arm der Reise, der als Middle Passage bekannt ist, dauerte grobe zwei bis drei Monate und brachte zwischen 1,5 und 2 Millionen Afrikaner*innen den Tod. Jene, die diese lebensgefährliche Überfahrt – angekettet im Schiffsbauch – überlebten, wurden dann zur wesentlichen Kraft für Entwicklung und Aufbau der „Neuen Welt“. Obwohl die meisten Menschen nach Südamerika und in die Karibik gebracht wurden, zählte der Zensus 1860 im US-amerikanischen Süden rund vier Millionen versklavte Afrikaner*innen. Sie wurden als Eigentum ihrer Besitzer*innen erachtet und riskierten immer wieder für die Freiheit ihr Leben. Versklavte Arbeit war das Rückgrat der US-amerikanischen Geldwirtschaft mit dem Anbau von Kulturpflanzen wie Baumwolle, Tabak und Reis.