Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1919
-
1920
Abschiebungen der “Roten Angst”
In Folge der Russischen Revolution von 1917 und im Kontext einer Welle von Arbeitskämpfen förderte die US-Regierung einen anti-linken Kreuzzug, der als “Erste Rote Angst”(Red Scare) in die Geschichtsschreibung einging. Immigrant*innen wurden von der Bekämpfung radikaler politischer Linker und jener, die linker Propaganda verdächtigt wurden, besonders hart getroffen. Zwischen 1919 und 1920 wurde unter Leitung des Generalbundesanwalts A. Mitchell Palmer eine Serie von Razzien durchgeführt, die in der Abschiebung Hunderter Immigrant*innen, besonders aus Russland, sowie in Bürgerrechtsverletzungen gegen Gewerkschaftsführer*innen, Anarchist*innen, Kommunist*innen und Sozialist*innen resultierte. Unter den im Jahr 1919 Abgeschobenen war auch Emma Goldman, eine russisch-jüdische Immigrantin, die als international bekannte öffentliche Figur der Arbeiter*innen, Anarchist*innen- und Frauenrechtsbewegungen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts hervortrat.