Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1898
Neue Kolonien und Territorien
Die imperiale Expansion der USA nach Übersee brachte in den 1890er Jahren neue Migrationsströme in und aus dem Kontinent.
Dies entfachte große Debatten über Rassifizierung, Staatsbürgerschaft und demokratische Teilhabe. Die Erweiterung der US-amerikanischen Grenzen in der Annexion von Hawaii und der Kontrolle über die zuvor spanischen Kolonien Puerto Rico, Guam und die Philippinen rückte Fragen über die Staatsangehörigkeit der Bewohner*innen dieser neuen Territorien – als imperiale Untertanen oder als US-Staatsbürger*innen – in den Vordergrund dieser Debatten.
In einer Reihe von Fällen am Obersten Bundesgericht zwischen 1901 und 1905, die als „Insel-Fälle“ bekannt sind, wurden die ehemaligen spanischen Kolonien als „Inselterritorien“ definiert und ihren Bewohner*innen die Staatsbürgerschaft verweigert. Trotz des starken indigenen Widerstands wurde Hawaii auf Grundlage eines gemeinsamen Beschlusses von Kongress und Repräsentantenhaus zum US-amerikanischen Hoheitsgebiet. Alle Bewohner*innen Hawaiis, außer den asiatischen migrantischen Arbeiter*innen auf den Inseln, erhielten die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. [Die Besetzung dauert bis heute an. Der Beitritt Hawaiis als 50. Staat der USA im Jahr 1959 basierte auf der massiven Besiedlung durch weiße US-Amerikaner*innen, die schon zum Zeitpunkt der Annexion die indigene Bevölkerung zur Minderheit gemacht hatte.]