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1970
Wiederentdeckung von Okadas Roman No-No Boy

No-No Boy von John Okada ist eine Ikone japanisch-amerikanischer Literatur und der erste Roman, der sich mit den Nachwehen der japanisch-amerikanischen Internierung beschäftigt [siehe auch:Internierung japanisch-amerikanischer Menschen].

Okada erzählt die Geschichte von Ichiro Yamanda, ein „No-no boy“, der infolge seiner Internierung und Inhaftierung während des Zweiten Weltkriegs seine Identität infrage stellt. „No-no boys“ ist eine Bezeichnung jener japanisch-amerikanischen Männer, die auf die beiden „Loyalitätsfragen“ der verpflichtenden Befragung durch die Armee mit Nein antworteten – die also weder als bewaffnete Streitkräfte dienen, noch den USA ihre Gefolgschaft schwören wollten. No-no boys wurden als „Abtrünnige“ in Lagern interniert und oft in nationalen Gefängnissen inhaftiert. Nach seiner Veröffentlichung 1957 erhielt der Roman wenig Aufmerksamkeit, weil er „No-no boys“ sympathisch porträtierte und japanisch-amerikanische Gemeinschaften unter dem Druck standen, ihre Loyalität zu betonen. Mit der Bürgerrechtsbewegung und dem Protest gegen den Vietnamkrieg, ermöglichte der neue Dialog über Widerstand und Dissens in Kriegszeiten eine ideale Situation für eine Wiederentdeckung von Okadas Roman. Verstärkte asiatische Einwanderung brachte zudem Schwung in die Herausbildung einer „asiatisch-amerikanischen“ Identität. Japanisch-Amerikaner*innen der dritten Generation verstärkten Bewegungen zur Beendigung des Schweigens über die Internierung von Japaner*innen. An Universitäten entstanden asiatisch-amerikanische Forschungsinstitute. In diesem Kontext brachte eine Gruppe asiatisch-amerikanischer Autor*innen 1976 eine Neuauflage von No-No Boy als Teil des Combined Asian-American Resources Project heraus. Okadas Arbeit wurde ein Bezugspunkt zu Themen wie japanischer Identität, die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs und für die Parallelen zu Widerstand während des Vietnamkriegs.
Time would ease the rupture which now separated him from the young Japanese who were Americans because they had fought for America and believed in it. And time would destroy the old Japanese who, living in America and being denied a place as citizens, nevertheless had become inextricably a part of the country...
- John Okada
No-No Boy
United States
Sources
  1. Emily S. Rosenberg. A Date Which Will Live: Pearl Harbor in American Memory. United States: Duke University Press, 2003.
  2. Wenying Xu. Historical Dictionary of Asian American Literature and Theater. Plymouth, United Kingdom: Scarecrow Press, 2012.
  3. No-No Boys. Densho Encyclopedia . Densho Encyclopedia , March 19, 2013. Aufgerufen am: September 12, 2015.
Additional Resources
  1. Japanese Relocation and Internment During World War II: NARA Resources. Aufgerufen am: June 17, 2015.
  2. Densho: The Japanese American Legacy Project. Aufgerufen am: June 17, 2015.
  3. Tule Lake Committee. Aufgerufen am: June 17, 2015.
  4. John Okada. No-No Boy. Tokyo: Charles Tuttle.
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