Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1870
Neue Staatsangehörigkeitsregelung
In den Nachwehen des Bürgerkriegs ratifiziert, sollte der 14. Zusatzartikel zur Verfassung der USA den gleichen Rechtsschutz für alle Einwohner*innen garantieren, unabhängig von Rassifizierung, Ethnisierung oder der Staatsangehörigkeit der Eltern. Als Staatsbürgerschaftsklausel bekannt, war dieser Abschnitt des 14. Zusatzartikels vor allem mit Blick auf Afroamerikaner*innen verfasst worden, wurde aber auf alle Rassifizierungen und Ethnisierungen erweitert. Die Klausel besagt: „Alle Personen, die in den Vereinigten Staaten geboren oder eingebürgert sind und ihrer Gesetzeshoheit unterstehen, sind Bürger der Vereinigten Staaten und des Einzelstaates, in dem sie ihren Wohnsitz haben.“ Dieser Zusatzartikel folgte auf die erst kurz zuvor gefällte Dred-Scott-Entscheidung [siehe auch: Dred Scott], die Afroamerikaner*innen die Staatsbürgerschaft verweigerte. Der 14. Zusatzartikel illegalisierte die Verweigerung der Staatsbürgerschaft an alle in den USA geborenen Menschen. Dennoch versuchten Bundesstaaten, insbesondere im Süden, historisch immer wieder, Gesetze zu verabschieden, die die grundlegende Prämisse dieses Bodenprinzips anfochten. So wurde dort etwa die Bedingung eingeführt, dass ein Elternteil legal staatsangehörig, eingewandert oder aktives Mitglied des Militärs sein muss, damit das in den USA geborene Kind die Staatsangehörigkeit erhielt. Bisher wurden diese Initiativen für verfassungswidrig erklärt.