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Etwa 80 Jahre lang zwang die US-Regierung die Kinder der indigenen Bevölkerungen zum Besuch von Internaten, die ihre gesellschaftlichen Identitäten zerstören und sie in weiße US-amerikanische Kultur assimilieren sollten. Diese Internate wurden vom US-Militär und von christlichen Missionar*innen betrieben, die die Kinder aus ihren Familien nahmen und ihnen verbot, ihre gesellschaftlichen Traditionen zu praktizieren. Die Schulen waren für ihre Disziplin, grausame Behandlung und ausbeuterische Arbeit bekannt. Individualismus, Privatbesitz, die Kernfamilie und Christlichkeit waren die hier ‘gelehrten’ Ideale, die die Glaubens- und Wertesysteme der Kinder verdrängen sollten. Anfangs wurden Familien dazu gezwungen, ihre Kinder in diese Schulen zu schicken. Am Ende wurden sie für viele indigene Gemeinschaften zur einzigen Möglichkeit der Schulbildung. Trotz der systemischen Gewalt fanden viele Schüler*innen weiterhin Wege, ihre Traditionen und Identitäten zu bewahren. Da sie Kinder aus verschiedenen First Nation Gesellschaften in den gleichen Raum zwangen, hatten die Internate die unvorhergesehene Wirkung, eine gemeinsame Identität und Erfahrung zu schaffen, was die American Indian Bewegung der 1960er Jahre [siehe auch: Racial Justice Movements] stärkte. Während der Großteil der Internate in den 1940er Jahren schloss, blieben viele auch durch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hindurch geöffnet. Einige gibt es noch heute, jedoch mit neuen Zielen und Zwecken.