Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1787
Afrikanische Versklavte als 3/5 einer Person
Aus der Verfassungsversammlung in Philadelphia im Juli 1787 ging der “Three-Fifths Compromise” hervor, der versklavte Individuen als drei Fünftel einer Person definierte. Dieses neue Gesetz, in dem Staatsbürgerschaft und Menschsein vermessen wurden, reagierte auf die Spannungen zwischen den Südstaaten, in denen Versklavung gängig war, und den „free states“ im Norden. Obwohl die versklavten Menschen noch immer nicht als Staatsbürger*innen anerkannt werden oder das Wahlrecht erhalten sollten, wollten die Südstaaten diese teilweise Anerkennung der Sklaven als Personen, um das proportionale Stimmgewicht des Südens im Repräsentantenhaus zu erhöhen. Die Nordstaaten wollten den Süden jedoch daran hindern, mehr politische Macht zu gewinnen. Schließlich zeigte der Kompromiss die Macht der versklavungs-befürwortenden Südstaatler*innen und ermöglichte es ihnen, die Sklaverei aufrecht zu erhalten. Sogar nachdem der Sklavenhandel 1808 verboten wurde, steigerten die Südstaaten weiter ihre politische Macht, indem sie versklavte Menschen dazu zwangen, Kinder zu haben. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Fall Dred Scott vs. Stanford [siehe auch Dredd Scott] der Drei-Fünftel-Kompromiss angefochten.
George William Van Cleeve. A Slaveholders' Union: Slavery, Politics, and the Constitution in the Early American Republic. Chicago: University of Chicago Press.