Anne Frank war ein jüdisches Mädchen*, das im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden untertauchen musste, um den Nationalsozialist*innen zu entkommen. Bis zu ihrer Deportation nach Auschwitz schrieb sie ihre Gedanken in ein Tagebuch, das nach ihrem Tod veröffentlicht wird.
Anne Frank wird am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Annes Schwester Margot ist dreieinhalb Jahre älter. Nach der Machtübergabe an Hitler und die NSDAP nehmen auch in Frankfurt antisemitische Diskriminierungen zu, sodass sich die Eltern von Anne, Edith und Otto Frank, entschließen ins niederländische Exil zu gehen. Otto Frank findet eine Anstellung bei einer Firma und eine Wohnung für die Familie. Im Februar 1934 kommt Anne mit ihrer Mutter und Schwester in Amsterdam an.
Nach Kriegsausbruch steigt die Angst der im Exil lebenden Jüd*innen, dass auch die Niederlande bald Zielscheibe der nationalsozialistischen Expansion werden könnten. Am 10. Mai 1940 überfallen schließlich deutsche Truppen die Niederlande und besetzen kurz darauf das Land. Schon bald werden auch hier antijüdische Gesetze und Verordnungen eingeführt. Jüd*innen werden zunehmend aus dem öffentlichen Leben verbannt. Am 5. Juli 1942 erhält Margot Frank einen Aufruf, in dem sie aufgefordert wird sich für ein Arbeitslager in Deutschland zu melden. Am nächsten Tag taucht die Familie Frank im Hinterhaus der Firma an der Prinsengracht 263 unter. Die Familie van Pels folgt eine Woche später und im November 1942 zieht als achter Bewohner der Zahnarzt Fritz Pfeffer ins Hinterhaus ein. Gut zwei Jahre lang können sie sich im Hinterhaus verstecken. Die Büroangestellten Johannes Kleiman, Victor Kugler, Miep Gies und BepVoskuijl helfen ihnen, außerdem Mieps Mann Jan Gies und Beps Vater Johannes Voskuijl, der Lagerleiter des Betriebs. Kurz bevor sie untertauchen muss, bekommt Anne zum Geburtstag ein Tagebuch geschenkt. Sie beginnt sofort damit, ihre Gedanken über ihren Alltag im Hinterhaus und über sich selbst aufzuschreiben.
Am 4. August 1944 werden die Untergetauchten zusammen mit den Helfern Johannes Kleiman und Victor Kugler verhaftet und schließlich nach Auschwitz deportiert. Nach einigen Monaten werden Anne und Margot ins KZ Bergen-Belsen gebracht, wo sie im März 1945 an einer im Lager ausgebrochenen Krankheit sterben.
Direkt nach der Verhaftung retten Miep Gies und BepVoskuijl Annes Tagebücher, die im Hinterhaus zurückgeblieben sind. Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte bis heute nicht geklärt werden, wer das Versteck verraten hat. Otto Frank überlebt als einziger der Untergetauchten den Krieg. Miep Gies übergibt Otto Frank nun Annes Aufzeichnungen. Darin hatte Anne auch geschrieben, dass sie später Schriftstellerin oder Journalistin werden möchte und dass sie ihr Tagebuch als Roman veröffentlichen will. Deshalb beschließt ihr Vater, die Tagebücher zu veröffentlichen. Am 25. Juni 1947 erscheint die erste Auflage mit dem Titel „HetAchterhuis“(Das Hinterhaus) und wird sofort zum Verkaufserfolg. Mittlerweile wurde das Buch in über 60 Sprachen übersetzt, mehrmals verfilmt oder als Theaterstücke inszeniert und mehr als 30 Millionen Mal verkauft.