Timelines

Schon kurze Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickeln sich jüdische Zusammenschlüsse wie z.B. das 1945 gegründete Zentralkomitee der befreiten Juden in der amerikanischen Zone, welches für das Entstehen des Zentralrats eine wichtige Bedeutung hatte. Zum Zeitpunkt der Gründung des Zentralrats leben etwa 15.000 Jüd*innen in Deutschland. 2014 gehören insgesamt 108 jüdische Gemeinden mit rund 120.000 Mitgliedern dem Zentralrat an. Als eine seiner Hauptaufgaben versteht der Zentralrat den Anstoß zu einer Wiedergutmachungs- und Entschädigungspolitik für die nationalsozialistischen Verbrechen an Jüd*innen. Später geraten andere Themen in den Fokus der Arbeit wie das Anregen eines Dialogs zwischen Jüd*innen und Nicht*jüdinnen, der Kampf gegen anhaltenden Antisemitismus in der Mehrheitsgesellschaft sowie die Unterstützung einer Annäherung zwischen Deutschland und Israel. Mit der Zuwanderung von Jüd*innen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion seit Anfang der 1990er Jahre entsteht ein Bedarf einer Alternative zum orthodox geprägten Gottesdienst (siehe Grenzöffnung Osteuropa und UdSSR, 1991). Mit der Gründung der Union progressiver Juden in Deutschland im Jahre 1997 wird schließlich eine solche Alternative geschaffen. Der Union gehören etwa 3.000 Mitglieder an.