Timelines

Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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1933
-
1945
Jüd*innen im NS

Bereits im März 1933 werden durch erste gesetzliche Verordnungen unter anderem jüdischen Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen und Apotheker*innen Berufsverbote erteilt. Zur gleichen Zeit entsteht das erste Konzentrationslager in Dachau bei München, um „politische Feinde“ des Reiches einzusperren. Einen Monat später führt die SA den ersten Boykott jüdischer Geschäfte durch und erlässt am 7. April 1933 das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Dieses enthält einen sogenannten „Arier“-Paragraphen, der dafür sorgt, dass Menschen jüdischen Glaubens nach und nach aus dem öffentlichen Dienst, aus Vereinen, Verbänden, Landeskirchen und später Schulen entfernt werden. In der Folge wandern etwa 200.000 jüdische Menschen aus. Zu diesem Zeitpunkt ereignen sich auch die ersten Bücherverbrennungen von Autor*innen, die entweder als „nicht-arisch“ oder als regimekritisch eingestuft werden. Eine der bekanntesten ist die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz). 1935 schränken die Nürnberger „Rassengesetze“ das öffentliche und private Leben jüdischer Menschen weiter ein (siehe Nürnberger „Rassengesetze“, 1935). Ihnen wird das Wahlrecht entzogen und die Ausübung von Tätigkeiten im öffentlichen oder künstlerischen Sektor untersagt. Außerdem wird die Heirat zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Menschen verboten. Im Jahr 1938 kommt es vermehrt zu Zwangsenteignungen. Insgesamt belaufen sich die dadurch erzielten Staatseinnahmen auf fast zwei Millionen Reichsmark. Im Oktober gleichen Jahres werden die Pässe jüdischer Menschen für ungültig erklärt. Diejenigen, die einen Pass zur Ausreise benötigen, bekommen einen Pass mit der Markierung „J“ ausgestellt und sind nun auch auf offiziellen Papieren gekennzeichnet. Eine andere Form der „Wiedererkennung“ ist das Hinzufügen der Namen „Sarah“ oder „Israel“, um Menschen als „jüdisch“ zu identifizieren, die keinen „typisch jüdischen Namen“ tragen. Ab 1939 im besetzten Polen und ab 1941 im Deutschen Reich wird der sogenannte „Judenstern“ eingeführt, der gut sichtbar an der Kleidung angebracht werden muss. Akribisch von den Nationalsozialist*innen geplant findet in der Nacht vom 9. zum 10. November die Reichspogromnacht statt. Landesweit werden mehr als 1400 Synagogen in Brand gesetzt, mehrere jüdische Geschäfte ausgeraubt und zerstört, an die 91 jüdische Menschen ermordet und etwa 30.000 verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Das Ereignis trägt zu einer verstärkten Auswanderung jüdischer Menschen aus dem Deutschen Reich in benachbarte Länder wie Österreich und die Tschechoslowakei bei. Viele Länder wehren sich jedoch vor den Einreisewellen, indem sie verstärkte Aufnahmebedingungen festlegen oder die Aufnahme weiterer Menschen grundsätzlich verweigern. Im Juli 1941 beauftragt Hermann Göring den SS-Obergruppenführer und Chef des Reichssicherheitshauptamtes Reinhard Heydrich mit der Gesamtorganisation der „Endlösung der Judenfrage“. Am 20. Januar 1942 wird auf der Wannseekonferenz der Holocaust, der bereits begonnen hat, faktisch beschlossen. Alle im Herrschaftsbereich der Nationalsozialist*innen liegenden Gebiete sollen „gesäubert“, das heißt frei von jüdischen Menschen werden. Die akribisch geplante und organisierte massenhafte Ermordung und Deportation Millionen jüdischer Menschen in Europa wird damit legitimiert. Insgesamt sind innerhalb der gesamten NS-Zeit etwa sechs Millionen jüdische Menschen ermordet worden.
Filmpiraten
Esther Bejarano - Die singende Überlebende von Auschwitz
Geboren im Jahr 1924 gehörte Esther Bejarano zu den letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde sie gezwungen am Lagereingang von Auschwitz mit ihrer Musik für „gute Stimmung" zu sorgen. Ein Erlebnis, das sie heute noch belastet.<br /> <br /> Zusammen mit ihrem Sohn und der Microphone Mafia gab sie Konzerte und erzählt aus ihrer Geschichte.
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