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1974
Angst essen Seele auf

Es ist die Geschichte von Emmi und Ali. Einer 60-jährigen Witwe und ihrem 20 Jahre jüngeren marokkanischen Mann. Der Film thematisiert die Konflikte und Diskriminierungen im sozialen Umfeld des Paares.

Aus der zufälligen Begegnung Emmis und dem jungen Marokkaner Ali in einer Bar in München entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Kurz nachdem er zu ihr zieht, beschließen sie zu heiraten. Emmis Kinder, Nachbar*innen und Arbeitskolleg*innen sind empört und drücken auf unterschiedlichste Art und Weise ihre Verachtung aus. Rainer Werner Fassbinder erzählt mit „Angst essen Seele auf“ zunächst die Geschichte eines Paares, dessen Altersunterschied auf große Ablehnung in ihrem sozialen Umfeld stößt. Als Vorlage für seinen Film dient dem Regisseur die Geschichte des Melodrams All that Heaven allows von Douglas Sirk aus dem Jahre 1955. Hier wird die Geschichte einer reichen Witwe und eines Gärtners erzählt, die aufgrund des hohen Altersunterschieds und ihrer gesellschaftlichen Stellung in ihrem Umfeld viel Widerstand erfahren. Außerdem wird mit dem Film die Thematik der Arbeitsmigrant*innen angesprochen, die zur Entstehungszeit des Filmes Teil des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens in der BRD sind. Im Folgejahr der Veröffentlichung von Angst essen Seele auf stellt Helma Sanders-Brahms ihren Film Shirins Hochzeit vor. Beide Filme zählen zu den wenigen Werken deutscher Regisseur*innen, die die Lebenswelt und die damit verbundenen traditionellen und kulturellen Konventionen von Migrant*innen in der BRD filmisch thematisieren. Shirins Hochzeit handelt von der gleichnamigen Protagonistin, die dem Großgrundbesitzer ihres Dorfes versprochen ist, aber eigentlich in Mahmut verliebt ist, der sich als Arbeiter in Deutschland durchschlägt. Um der Heirat mit dem Großgrundbesitzer zu entgehen, geht sie selbst als Arbeiterin nach Deutschland, um Mahmut zu finden. Ihre Leidensgeschichte und kulturelle Herkunft sind Kernthemen des Films. Diese beiden bedeutsamen Filme knüpfen an die Entstehung des „Gastarbeiterkinos“ in den 1960er Jahren an (siehe: Gastarbeiterkinos, 1968) und ebnen den Weg für das migrantische Kino Anfang der 1980er Jahre (siehe: Migrantisches Kino, 1980).
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Trailer "Angst essen Seele auf", 1974
Rainer Werner Fassbinder erzählt mit „Angst essen Seele auf“ zunächst die Geschichte eines Paares, dessen Altersunterschied auf große Ablehnung in ihrem sozialen Umfeld stößt. Als Vorlage für seinen Film dient dem Regisseur die Geschichte des Melodrams “All that Heaven allows” von Douglas Sirk aus dem Jahre 1955.
Germany
Sources
  1. Angst essen Seele auf - Filmreihe zum 30. Todestag Rainer Werner Fassbinders. Arte TV. Aufgerufen am: October 25, 2015.
  2. Cornelis Hähnel. Unglück als Folge gesellschaftlicher Missstände.  Deutschlandfunk).  March 5, 2014. Aufgerufen am: October 25, 2015.
Additional Resources
  1. "Angst essen Seele auf" - Ganzer Film (mit Spanischen Untertiteln). Youtube. Midori Cine, 2015. Aufgerufen am: October 25, 2015.
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