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Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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2020
Neue Generation und digitale Öffentlichkeit

Mit dem Beginn der Covid-19-Pandemie in Deutschland im März 2020 (siehe Covid 19 Pandemie, 2020) findet eine verstärkte Verlagerung von bisherigen kulturellen und politischen offline-Aktivitäten in die Online-Welt statt.

Viele junge Menschen nutzen diese Möglichkeit, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen und sich in unterschiedlichen Formaten auszuprobieren. Dazu zählen etliche Podcasts, Youtube-Kanäle und digitale Veranstaltungen wie Gespräche, Interviews, Workshops, Konferenzen bis hin zu mehrtägigen Festivals. In dieser Zeit nimmt auch die mediale Präsenz von Kindern und Enkelkindern migrierter Menschen zu. Sie kommen aus dem journalistischen, dem kulturellen oder politisch-aktivistischen Bereich. Manche von ihnen sehen sich als die Stimmen der letzten drei Generationen und wollen das hörbar machen, was den vorherigen Generationen zu sagen nicht möglich war, weil ihnen die Sprache oder der Zugang zu Bildung und Öffentlichkeit gefehlt hat. Andere wollen mehr über die Migration und das Aufwachsen ihrer Eltern und Großeltern verstehen, die beispielsweise als Gastarbeiter*innen (siehe Anwerbeabkommen der BRD, 1955) oder Vertragsarbeiter*innen (siehe Arbeitsabkommen DDR und osteuropäische Staaten, 1971; siehe Arbeitsabkommen DDR und außereuropäische Staaten, 1976) nach Ost- und Westdeutschland migriert sind. Die Themen sind vielfältig: Migrations- und Rassismuserfahrungen, vererbte Traumata, Widerstand, Empowerment, Integrationsdebatten, Heimatbegriff, (queere) Identität und Zugehörigkeit, Geschlecht, Ost-West-Zugehörigkeiten, Macht und Ungleichheit, Erinnerungskultur, Solidarität, historischer und kollektiver Widerstand. Oft geht es darum, diese Themen nach außen zu tragen, einen Raum für Menschen zu kreieren, die diese Erfahrungen teilen, oder unterschiedliche Communities miteinander ins Gespräch zu bringen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten, solidarisch miteinander zu sein und in einen gemeinsamen Kampf gegen mehrheitsgesellschaftliche Machtverhältnisse zu treten. Mehr und mehr machen sich auch Stimmen bemerkbar, die aus einer Ostperspektive sprechen (siehe Neue Generation Ost, 2020), sei es weil sie nach Ostdeutschland migriert, in Ostdeutschland geboren oder aufgewachsen, oder aus Ländern migriert sind, die als russischsprachig, osteuropäisch, post-sowjetisch oder Post-Ost markiert sind. Auch vor dem Ausbruch der Pandemie gab es unterschiedliche Ansätze diese Themen nach vorne zu bringen (siehe Weitere Ressourcen)
Plakat für das Online CutieBiPoC-Festival 2020 TINUKE.ILLUSTRATION
Plakat für das Online CutieBiPoC-Festival 2020
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