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2005
Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Das Denkmal wird am 10. Mai 2005 in Berlin eingeweiht. Es dient der Erinnerung an die bis zu sechs Millionen ermordeten jüdischen Menschen im Holocaust.

Das Denkmal bildet die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Deutschlands. Schon im August 1988 hatte die Publizistin Lea Rosh die Idee einer Gedenkstätte eingebracht. Damals schlug sie den Platz vor, auf dem sich in Berlin zur NS-Zeit das Gestapo-Gebäude befand und heute das Gedenk- und Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. Nach Roshs Vorschlag vergingen viele Jahre mit vielen Diskussionen und Änderungen, bis der Auftrag für den Bau des Denkmals 1998 an den amerikanischen Architekten Peter Eisenmann übertragen wurde. Im April 2003 begannen die ersten Bauarbeiten. Auf einem 19.000 qm² großen Gelände nahe des Brandenburger Tors in Berlin werden dazu 2.711 Betonstelen, mit je 95 Zentimeter Tiefe und 2,38 Meter Breite errichtet. Alle sind in unterschiedlicher Höhe gebaut und sollen ein labyrinthartiges Gefühl erzeugen. Außer einer Tafel, auf der die Regeln für Besucher*innen des Denkmals stehen, gibt es keine erklärende Texte oder vorgegeben Interpretationen zum Denkmal. Alle Besucher*innen sind eingeladen ihre eigenen Gedanken und Gefühle beim Betreten des Platzes zu erforschen. Unterhalb des Denkmals befindet sich jedoch ein unterirdisch gelegener Informationsbereich, der weitergehende Recherchen zum Holocaust in vielen Sprachen erlaubt. Neben den vielen positiven Reaktionen aus dem In- und Ausland gibt es auch Kritik, vor allem im Bezug auf die extrem hohen Kosten des Projekts, die weitaus höher lagen als bei anderen Holocaust-Gedenkstätten. Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, dass während der NS-Zeit nicht nur jüdische Menschen verfolgt wurden, sondern auch anderen Gruppen wie Roma und Sinti und homosexuelle Menschen. Diese Kritik wird zum Anlass genommen in den folgenden Jahren zunächst ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten homosexuellen Menschen und später für ermordeten Sinti und Roma Europas zu errichten. Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde am 27. Mai 2008 eingeweiht und steht im Berliner Tiergarten. Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas befindet sich unweit des Brandenburger Tors und wird am 24.10.2012 eingeweiht. (siehe,Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, 2012). Dennoch bleibt weiterhin die Kritik, dass die räumliche Trennung der Mahnmale als eine Trennung der Ereignisse gedeutet werden kann und die Größe und Sichtbarkeit auf eine Hierarchisierung der Ereignisse hindeutet.
Ein deutsches Denkmal - Wie gedenkt man sechs Millionen ermordeter Juden
Ein Film von Julian Oehlenschläger, Kerstin Fels und Nadja Podbregar; Musik: Dietrich Thomas, Violine: Yael Barolsky
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