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Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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1998
Neues Deutsches Kino

Bei den Berliner Filmfestspielen von 1998 weht frischer Wind in den Kinosälen: Filme von, mit und über Migrant*innen definieren die Grenzen des „Deutschen Films“ neu.

Ende der 1990er Jahre entstehen zahlreiche Filme, die das Thema „kulturelle Identität“ auf eine neue Weise erzählen: Anstatt die Fragen nach Herkunft und Identität zu problematisieren oder an stereotypen Darstellungen festzuhalten, werden jetzt selbstbewusste Gegengeschichten erzählt, bei denen kulturelle Identität nur noch ein Aspekt von vielen ist. So ist das Spielfilmdebüt „Kurz und Schmerzlos“ (1998) von Fatih Akın nicht primär ein Film über junge Migrant*innen, sondern vor allem ein Film über Freundschaft. Waren Filmemacher*innen zuvor durch enge Förderrichtlinien eher gezwungen, erwartete kulturelle Klischees zu reproduzieren, zeigt das Neue Deutsche Kino, dass es auch anders geht. Dabei werden die scharfen Grenzen zwischen vermeintlich verschiedenen Kulturen oft humorvoll infrage gestellt: Der Film „Ich Chef, Du Turnschuh“ (1998, Regie: Hussein Kutlucan) beispielsweise zeigt, dass ein Film über Migrant*innen „auch ein Film über Deutschland sein kann” und dass sich auch das Thema Asyl humorvoll erzählen lässt. Zu weiteren wichtigen Filmen des Neuen Deutschen Kinos, das manchmal auch das deutsch-türkische Kino genannt wird, zählen unter anderem „Geschwister – Kardeşler“ (1997) von Thomas Arslan und „Aprilkinder“ (1998) von Yüksel Yavuz.
Aleksandar Jovanovic und Mehmet Kurtulus. kino.de
Aleksandar Jovanovic und Mehmet Kurtulus.
Im Film "Kurz und schmerzlos" von Fatih Akin, 1998
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