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1926
Liga gegen koloniale Unterdrückung
Maßgeblich organisiert und gesteuert wird die „Liga gegen koloniale Unterdrückung“ von der Kommunistischen Partei Deutschlands, die im Zuge der sowjetischen Einheitsfront-Politik versucht progressive Kräfte in den westlichen Ländern einzubinden und die koloniale Befreiung in Afrika voranzutreiben. So kommt es unter ihrer verdeckten Führung zum Zusammenschluss Schwarzer Kommunist*innen in mehreren Gruppen. Sie setzen sich größtenteils aus anti-kolonial eingestellten Gruppierungen asiatischer und afrikanischer Arbeiter*innen und Studierender zusammen.
Die Gruppen organisieren von Berlin und Hamburg aus meist heimlich die Gründung revolutionärer Zellen auf Schiffen mit Schwarzer Besatzung, die Versendung von Propagandamaterial nach Afrika und die Überführung Schwarzer Kommunist*innen nach Europa. Zudem geben sie eine Untergrundzeitung heraus und veranstalten mehrere Kongresse für die Schwarze Befreiungsbewegung.
1933 werden die Organisationen von den Nationalsozialist*innen geschlossen. Viele der Beteiligten sind jedoch später in politische und gewerkschaftliche Bewegungen in mehreren afrikanischen Staaten involviert.
Willi Münzenberg (Mitte), James W. Ford (links) und Tiémoko Garan Kouyaté (rechts), 1931
Die Initiative zur Gründung der Liga gegen koloniale Unterdrückung ging von dem kommunistischen Reichstagsabgeordneten Willi Münzenberg aus, der als einer der fähigsten Organisatoren der kommunistischen Bewegung galt.
Peter Martin. Schwarze Sowjets an Elbe und Spree?. Zwischen Charleston und Stechschritt. Schwarze im Nationalsozialismus. Hamburg: Peter Martin und Christine Alonzo (Hrsg.), Dölling und Galitz, 2004. Pages 178-193.