Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.
1980
-
1989
Rechtsextremismus und rassistische Gewalt in der BRD und DDR
Seit ihrer Gründung erlebte die BRD eine Reihe rechtsterroristischer Anschläge, wobei das Jahr 1980 besonders schwerwiegend war. Im August desselben Jahres ermordeten die sogenannten Deutschen Aktionsgruppen bei einem Brandanschlag in Hamburg Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân, die in einer Flüchtlingsunterkunft lebten. Ebenfalls 1980 verübte ein ehemaliges Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann das Oktoberfestattentat in München, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen. Nur drei Monate später wurden in Erlangen Rabbiner Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke höchstwahrscheinlich von der Wehrsportgruppe Hoffmann erschossen.
Trotz des staatlich verordneten Antifaschismus in der DDR gab es auch hier rassistische Gewalttaten. 1964 kam es an mehreren Orten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Pol*innen, bei denen 5 Pol*innen verletzt wurden. 1975 ereignete sich in Erfurt ein Pogrom, als Deutsche bewaffnet mit Holzlatten und Brecheisen auf algerische Vertragsarbeiter*innen losgingen. Insgesamt drei Tage dauerten die Ausschreitungen. 1979 wurden Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra aus Kuba in Merseburg und 1986 der Mosambikaner Manuel Diogo von Neonazis in einem Zug zwischen Berlin und Dessau ermordet.