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Aufgrund der steigenden Mieten in den Häusern des sozialen Wohnungsbaus am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg sehen sich immer mehr Mieter*innen gezwungen ihre Wohnungen zu verlassen. Infolgedessen gründet sich 2011 eine Mietergemeinschaft mit dem Namen Kotti & Co.
Die Mieter*innen, die von den steigenden Mieten betroffen sind, leben in den Hochhäusern der privaten Gesellschaften Hermes und GSW. Diese Objekte werden seit nunmehr mehr als drei Jahrzehnten subventioniert, um Menschen in diesem Kiez Kreuzbergs einen erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Allerdings sind aufgrund fehlender Subventionen von Seiten der Stadt in den letzten Jahren die Mieten stetig angestiegen, so dass die meisten Bewohner*innen knapp die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen.
Im November 2011 überreicht die Mietergemeinschaft vom Kottbusser Tor im Zusammenschluss Mietervereinigungen anderer Stadtteile Berlins den zuständigen Behörden ihre Forderungen zur Lösung der Problematik. In einer 35-seitigen Schrift erinnern die Vereinigungen daran, dass die Wählerschaft der regierenden Parteien Berlins aus der Mieterschaft dieser Stadt stammt und fordern demzufolge, dass „Sie sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehen den Mitteln für das Grundbedürfnis aller in Berlin lebenden Menschen – nämlich nach bezahlbarem Wohnraum – einsetzen.“ mehr. Wird den Forderungen der Mietervereinigungen nicht nachgegangen, so die Vereinigungen, riskieren die verantwortlichen “eine Welle des zivilen Ungehorsams.“ Die Forderungen sind nach Angaben auf der eigenen Webseite unter anderem folgende: Sofortige Senkung der Mieten und Einführung einer Mietobergrenze bei 4€ sowie die langfristige Senkung der Kostenmieten im sozialen Wohnungsbau. Kommunalisierung des sozialen Wohnungsbaus und Gründung einer Arbeitskonferenz zum Berliner sozialen Wohnungsbau bestehend aus Expert*innen aus Miet- und Stadtpolitik, Wissenschaft, Recht und Wirtschaft sowie Mieter*inneninitiativen, um nachhaltige Lösung für die Betroffenen Mieter*innen zu erarbeiten.
Da der Dialog zwischen den Mieter*innen und der Politik sowie den privaten Gesellschaften der Hochhäuser keine positiven Ergebnisse brachte, begann im Mai 2012 der Dauerprotest der Mieterinitiative Kotti& Co. Ein sogenannter Gecekondu (türk.: über Nacht erbautes Haus) wurde im südlichen Teil des Kottbusser Tores gegenüber des Cafés Südblock errichtet und dient als Zentrum und Anlaufstelle für die Proteste der Mieter*innen und ihrer Unterstützer*innen. Aktuelle Veranstaltungen sowie alle Infos rund um die Dauerproteste veröffentlicht die Mietergemeinschaft auf ihrer Webseite Kotti & Co